FORSCHUNG & LEHRE
„lch sehe Frau Canali als Persönlichkeit, die in der seltenen Verbindung von wissenschaftlichen Kompetenzen, höchsten künstlerischen Ansprüchen und reicher pädagogischer Erfahrung gerade im universitären Bereich wesentliche lmpulse setzen kann.
Das für mich Außergewöhnliche in Canalis Zugang liegt darin, dass sie einerseits über ein höchst fundiertes Wissen verfügt, andererseits ihre künstlerisch höchststehende Erfahrung als Flötistin und Sängerin einzubringen vermag: exemplarisch gelingt hier m.E. der Brückenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft.
Francesca Canali besticht als Instrumentalpädagogin durch große Literaturkenntnis sowie die Fähigkeit, sehr kritisch zu vergleichen. Ebenso ist sie überzeugend in der Lage, aus ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen Folgerungen für Didaktik und Methodik des Instrumentalunterrichts zu ziehen.“
Ao.Univ. Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer
Durch ihre Forschungstätigkeit ist es das Ziel von Francesca Canali, die Qualität ihrer Lehre stets an die heutigen Herausforderungen des professionellen Musikerberufes anzupassen und einen Beitrag zum Dialog zwischen Wissenschaft und künstlerisch-pädagogischer Praxis zu leisten.
Es ist ihr großes Anliegen, eine Lehre zu vertreten, die gleichzeitig auf wissenschaftlicher Basis fundiert sowie kontextgebunden und praktisch bzw. künstlerisch anwendbar ist
Seit 1998 widmete sie sich parallel zu ihren künstlerischen und pädagogischen Tätigkeiten einer komplexen interdisziplinären Forschung über die Prozesse der Erzeugung, Formung und Entwicklung des musikalischen Klanges beim Querflötenspiel. Durch ihre umfassenden Studien und ihre Forschungstätigkeit konnte sie ihre Kenntnisse über die körperlichen und mentalen Grundlagen des Musizierens erweitern und vertiefen.
Zentrale Frage war dabei, wie sich unterschiedliche körperliche und mentale Vorgänge – insbesondere anatomo-physiologische Einstellungen und Funktionsweisen des Vokalapparats – auf die Klangqualität und in weiterer Folge auf das musikalische Ausdruckspotenzial sowie auf die gesamte Qualität einer musikalischen Performance/Interpretation auswirken.
Ihre Forschungsergebnisse zeigen eindeutig, dass die physiologische Basis der Klangerzeugung und Tonbildung beim Querflötenspiel mit der vielfältigen und komplexen Funktionsweise des gesamten Vokalapparates in Korrelation gesetzt werden muss.
Dadurch werden die ganzkörperlichen funktionalen Zusammenhänge und die Korrelationen zwischen Haltung, Bewegung, Klangqualität und musikalischer Ausdruckskraft wissenschaftlich verdeutlicht.
Viele Aspekte der Technik und Interpretation auf Blasinstrumenten/Querflöte können neu definiert werden, und es ergeben sich somit auch neue Lösungen für viele Probleme, die einen Blasinstrumentalisten in seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit betreffen könnten.
Auf dieser Basis konnte Francesca Canali ganzheitliche Lehransätze in ihre Lehrtätigkeit integrieren und eine eigene Unterrichtsmethode entwickeln.
Teile ihrer Forschungsergebnisse wurden 2013 in ihrer Dissertationsarbeit an der Universität Mozarteum in Salzburg veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie an der Publikation ihrer Arbeit.